Hitzebeständige Stähle sind bei guten Festigkeitseigenschaften in Kurz- und Langzeitbeanspruchung besonders beständig gegen die Einwirkung heißer Gase und Verbrennungsprodukte bei Temperaturen etwa oberhalb 550 °C.
Werkstoffauswahl:
Die Wahl eines hitzebeständigen Stahles ist abhängig von den Umgebungs-bedingungen und den
mechanischen Eigenschaften. Ein höher legierter und hitzebeständigerer Werkstoff kann Nachteile
haben, z. B. Versprödung.
Ferritische Stähle:
Hauptlegierungselement dieser Stähle ist Chrom, ergänzt durch Silizium und Aluminium. Sie besitzen ein umwandlungsfreies ferritisches Gefüge. Ihre Zähigkeit bei stoßartiger Beanspruchung ist relativ gering. Oberhalb etwa 900 °C erleiden sie Grobkornbildung, die mit einer Versprödung verbunden ist.
- Kaltumformung ist schwierig
- Nur Schutzgasschweißung (möglichst WIG, MAGM und Laser) ist zu empfehlen
- Unempfindlich gegenüber schwefelhaltigen Gasen
Austenitische Stähle:
Durch Zulegieren von über 9 % Nickel besitzen diese Stähle ein umwandlungsfreies austenitisches Gefüge. Hohe Zähigkeit macht sie unempfindlich gegen stoßartige Beanspruchung und schroffe Temperaturwechsel. Weitere Eigenschaften sind:
- Nicht anfällig für Grobkornbildung bei hohen Temperaturen
- Wesentlich höhere Warm- und Zeitstandfestigkeit
- Gute Umformbarkeit nach allen Verfahren
- Empfindlichkeit gegenüber schwefelhaltigen Gasen
- Spanabhebende Bearbeitung schwieriger